Allgemein Politik

Matthias Döpfner über Datensicherheit: Warum totale Transparenz der Bürger immer totalitär endet

Gläsernes Schachspiel

Ein bemerkenswerter Appell von Matthias Döpfner, CEO des Axel Springer Verlages als offener Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, ihre Stellung in der EU zum Schutz der Bürger vor totaler Transparenz durch Konzerne zu beschützen. Der Name von der Leyen sollte die Leser nicht abhalten, sich diesen Text durchzulesen, auch wenn es nachvollziehbar wäre, sie wird nicht aufgrund ihrer besonderen Qualifikation angesprochen, sondern weil sie nun mal dies Amt (noch) innehat.

Scharf kritisiert Döpfner das, was die Harvard Professorin Shoshana Zuboff „Surveillance Capitalism“ nennt, Überwachungskapitalismus: „Es geht darum, dass Technologieplattformen aus Amerika und China im Begriff sind, die Souveränität der Bürger infrage zu stellen“, um Freiheit, Rechtsstaat und Menschenrechte. Aber auch darum, ob „Maschinen den Menschen dienen. Oder die Menschen den Maschinen und ihren übermächtigen Betreibern.“

Das Geschäftsmodell der werbefinanzierten Plattformen wie Google, Netflix und Co. bestehe darin, ihre Kunden auszuspähen wie Geheimdienste. Im Falle der Plattformen besorgen das Algorithmen, diese seien aber nicht neutral, sondern Produkt menschlicher Programmierung. Der ehemalige CEO von Google habe es einst so formuliert: „Wir wissen, wo Du bist. Wir wissen, wo Du warst. Wir wissen mehr oder weniger, woran Du denkst.“ Mit diesem Mechanismus des sogenannten behavioral targeting (der Verhaltensverfolgung) analysierten Plattformen wie Amazon, Facebook und Google was wir tun, was wir wollen und entscheiden, was wir wollen sollen.

Döpfner fordert klar eine EU-Gesetzgebung, damit die Daten „wieder und endgültig denen gehören, denen sie eigentlich immer gehörten. Den Bürgerinnen und Bürgern. Dem Souverän. In der EU sollte es Plattformen verboten sein, private (also: persönlichkeitsrelevante und sensible) Daten zu speichern und für kommerzielle Zwecke zu verwenden. Hier der Link zum ganzen Text:
https://www.welt.de/wirtschaft/article225103061/Mathias-Doepfner-Totale-Transparenz-endet-immer-totalitaer.html

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